Um 1875 begründete der amerikanische Arzt Andrew Taylor Still den Begriff der Osteopathie. Er war unzufrieden mit der damaligen Medizin, die vornehmlich aus Aderlass und Quecksilber-Gaben bestand. Auf der Suche nach einer „neuen Medizin“ machte Still anatomische Studien um zu erkunden wie die „Maschine“ von Innen gebaut ist und entdeckte viele gelenkige Verbindungen im Bereich der Wirbelsäule. Er erkannte das strukturelle Probleme am „Osteon“ (griech. Knochen) zu einer „Pathie“ (griech. Leiden/Krankheit) führen können. So nannte er seine Neue Art der Medizin „Osteopathie“.
Sein Ziel war es, durch die Behandlung der „Pathie“, den Körper zu unterstützen seine ihm innewohnenden Selbstheilungskräfte voll nutzen zu können. Still vertraute der Natur und der „inneren Apotheke“.
Einige seiner Schüler erweiterten in den folgenden Jahrzehnten die ursprüngliche Osteopathie um neue Teilbereiche. Allerdings stand auch hier immer die „Selbstheilungsfähigkeit“ im Mittelpunkt.
William- Garner Sutherland entwickelte ein Konzept das ermöglicht die Beweglichkeit des Schädels in sich und die Weichheit der Hirnhäute zu unterstützen. Auch beschrieb er eine fluidale Bewegung / Welle der Flüssigkeit innerhalb der Hirnhaut und stellte dies in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Es entstand das Konzept der „Cranialen Osteopathie“ (Cranium griech: Schädel).
Dr. John Upledger, osteopathischer Arzt, entwickelte seine „Cranio-Sacrale Therapie“ in den 70er Jahren aus diesem Grundansatz heraus. Er erweiterte das Konzept um energetische Aspekte und Aspekte der verbalen Kommunikation. Auch die „innere Haltung“ des Therapeuten ist eine seiner Prämissen.
Jean-Pierre Barral, französischer Physiotherapeut & Osteopath, entwickelte das Konzept der eigendynamischen Bewegung der inneren Organe, die sog. Motilität und machte sie therapeutisch nutzbar.
Alle Aspekte die sich in den vergangenen ca 140 Jahren entwickelt haben gehören zur Methode der Osteopathie und es bleibt spannend welche Geheimnisse unser Körper noch in sich birgt.
Es ist also ersichtlich das die Osteopathie, so wie auch die Rhythemen im Körper mit denen Sie arbeitet, nie still steht und sich dynamisch weiterentwickelt.
Jede Behandlung bringt neue Erfahrungen und so ist es möglich immer tiefer in die Osteopathie einzutauchen, eine wundervolle Reise zur Weisheit des Körpers. Dran bleiben heißt also die Devise, oder wie der Begründer A.-T. Still es ausdrückte: „Dig on“ („Grabt weiter“)